Der Sechste Gang: XS750 Endantrieb
Dies ist ne Anleitung zum Umbau aufs hintere Kardan-Umlenkgehäuse der XS750 um eine deutlich längere Übersetzung zu kriegen. Bilder sind aus dem amerikanischen Forum. Der Umbau ist easy wenn man weiß, was zu tun ist. Dauert auch nicht lang. Vor dem Umbau muss man zwei Dinge besorgen:
1. Hinteres Kardan-Umlenkgehäuse einer XS750 oder 850:
2. Eine Hülse mit 22 mm Innendurchmesser besorgen/anfertigen - 16 mm lang. Wandstärke und Material egal - halt einigermaßen stabil. So kann sie aussehen:
Abgesehen davon braucht man nur Werkzeug und flüssige Dichtmasse - denn alle anderen Teile nimmt man von der XS1100.
Hier ein paar Bilder, um den Sinn der Hülse als Abstandhalter zu erklären.
Wie man sieht, ist die XS1100 Welle kürzer - wir verwenden Sie aber weiter und brauchen die Hülse als Abstandhalter, damit die Welle nicht rausrutscht. Die folgenden Bilder zeigen die Überlegungen zu der Frage, ob die XS1100 Welle überhaupt ausreichend lang ist - offensichtlich ist sie es.
Der Umbau geht so:
Hinterrad ausbauen.
Hinteres Kardan-Umlenkgehäuse der XS1100 ausbauen (4 Muttern + eine am Federbein)
Die Zentralmutter am Umlenkgehäuse der XS1100 lösen (dazu am Besten aufs flachliegende Hinterrad aufsetzen)
und die Verzahnungseinheit rausziehen. Dann kann man eine breite Unterlegscheibe rausnehmen - die braucht man nachher.
Ebenso am XS750 Gehäuse die zentrale Mutter lösen ABER DIE VERZAHNUNGSEINHEIT NICHT RAUSZIEHEN!!
Man sieht die beiden Öllöcher, durch die die hintere Längsverzahnung der XS750 Kardanwelle geschmiert wird (oh hätte die XS1100 das doch nur auch so, dann würden uns viele Kardanschäden durch abgerostete Verzahnungen erspart bleiben ..)
Die XS750 schmiert die hintere Verzahnung durch diese beiden Löcher. Das geht aber bei der XS1100 so nicht, weil die entsprechende Dichtung auf der XS1100 Kardanwelle nicht vorhanden ist. Deswegen muss man diese beiden Öllöcher entfetten und abdichten (zuschmieren). Die Unterlegscheibe (von vorhin) einseitig mit Dichtmasse einschmieren, dann drauflegen und die zentrale Mutter wieder festziehen.
Eine Gripzange von hinten an der noch montierten XS1100-Kardanwelle befestigen und dann damit die Welle nach hinten rausziehen (einfach die Zange nach hinten weghebeln).
Den Sprengring, der vorne auf der Welle sitzt, entfernen und wegwerfen. Die vorbereitete Hülse über die Verzahnung vorne drüberschieben. Wenn man will kann man da auch noch nen O-Ring als Puffer draufmachen. Obs das braucht - na ja - schadet zumindest nicht. Dazu nochmal das Bild von vorhin:
Die große Staubschutzhülle am vorderen Umlenkgetriebe wegdrücken und sich das Gelenk anschauen - in der Mitte ist eine kleine Zahnhülse, in die muss jetzt von hinten die Welle wieder reingeschoben werden. Dazu muss man von vorne diese Hülse mittig ausrichten. Ist ein bisschen ein Gefummel, geht aber. Wenn man von hinten ins Kardangehäuse reinleuchtet, dann sieht man ob die Hülse gut zentriert ist.
Wenn das geklappt hat und wenn die vorhin verwendete Dichtmasse inzwischen trocken genug ist, dann kann man die hintere Verzahnung mit ner Menge Fett einschmieren und das hintere Umlenkgetriebe wieder montieren. Die Feder nicht vergessen.
Danach hinten wieder Öl einfüllen, Hinterrad einbauen und die Staubmanschette am vorderen Umlenkgetriebe wieder richtig festmachen.
Ich hoffe, ich hab nix vergessen. Ich fand die Sache recht simpel.
Ich hab das jetzt seit fast nem Jahr drin und nur gute Erfahrungen damit gemacht.
Grüße aus TÜ
Michael
Gangdiagramm
Die Untersetzung des 750er Kardans beträgt 2,909. Somit ergibt sich eine Sekündäruntersetzung von 2.875 ggü der Original von 3,261. Bei einem angenommenen Abrollumfang von 2030 mm für ein 130/90-17 68V TL Hinterrad ergibt sich folgendes Diagramm: