Zündkerzen
Für alle XS Modelle wird von YAMAHA die NGK BP6ES empfohlen.
Bei Verwendung einer Dyna-Zündung empfiehlt sich eine "kältere" Kerze, z.B. BP7ES oder BP8ES. Die Erfahrungen haben gezeigt, daß das Kerzenbild dort immer magerer aussieht, als es ist.
Für die Verwendung von mageren Vergaserabstimmungen (siehe: Vergaser-Alternativen) und anderen Zündungen, deren ZZP früher liegt stehen Tests mit 7er Kerzen noch aus.
Auch kann es im Gespannbetrieb bei Verwendung kleinerer Räder und damit höherer Drehzahlen sinnvoll sein BP7ES einzusetzen.
Im Forum gibt es einen Beitrag, in dem behauptet wird, daß die Bosch W7DC (in der Bosch Tabelle, das Äquivalent zur NGK BP6ES) zu heiss sei.
Ein anderer Forumsbeitrag zitiert aus dem Bericht von P.Kemm: es "Die Original-Kerzenbestückung NGK BP6ES war vom Werkstattmeister, der meine damaligen Fahrgewohnheiten kannte, schon vor dem Erststart [Mai 1978] durch BP8ES ersetzt worden, und Mitte der 80er wechselte ich im Zuge der Versuche mit leistungssteigernden Komponenten auf NGK B9EV. Für den Standardmotor, zu dem ich bald wieder reumütig zurückkehrte, sind die zuletzt genannten sehr teuren Rennkerzen definitiv unnötig, aber erstens braucht man neue Zündkerzen auch bei hohen Jahresfahrleistungen nur alle paar Jahre, vor allem aber zünden die B9EV auch unter ungünstigsten Umständen zuverlässig. Leider gibt es die B9EV nicht mehr - sie wurden durch die noch teureren B9EVX ersetzt, aber erstens s. voriger Satz, zweitens reicht mein Vorrat an B9EV noch für mindestens weitere 100 000 XS1100-Kilometer, die ich mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr fahren werde."
Zur Theorie (lesenswert!): Wikipedia: Zündkerze Beispielbild ist übrigens auch eine BP6ES....
Auszug zum Thema Wärmewert:
Der Wärmewert wird im Typencode als Zahl angegeben. Dieser Wert steht für die maximale Betriebstemperatur, die sich durch die Eigenschaft der Kerze einstellt, Wärme aus dem Brennraum aufzunehmen und abzuführen. Die Wärmezufuhr an der Zündkerze im Brennraum ist dabei vom jeweiligen Motortyp abhängig.
Der Wärmewert ist von elementarer Bedeutung, da eine Mindesttemperatur von etwa 400 °C nach dem Start des Motors so schnell wie möglich erreicht werden muss, damit die Zündkerze Rückstände auf dem Isolator „freibrennen“ kann, um so ein „Verrußen“ und damit einhergehende Zündungsaussetzer zu vermeiden (Freibrenngrenze). Andererseits darf jedoch an keinem Punkt der Kerze eine Höchsttemperatur von ca. 900 °C (Glühzündungsbereich) überschritten werden, da der Motor sonst zu Selbstzündungen neigt, was sich durch Klopfen des Motors äußern würde. Daraus ergibt sich, dass der Wärmewert stets an die Wärmeentwicklung im Brennraum des Motors angepasst sein muss, damit sich an der Kerze die korrekte Betriebstemperatur einstellt.
Die Kennzahlen der Wärmewerte sind von Hersteller zu Hersteller verschieden. Aus diesem Grund ist die richtige Kennzahl für einen Motor auch bei jedem Fabrikat anders. Bosch verwendet z. B. niedrige Kennzahlen für „kalte“ Zündkerzen, bei NGK sind Kerzen mit niedrigen Wärmewert-Kennzahlen „heiß“.
Eine „kalte“ Zündkerze führt möglichst viel Wärme über den Isolator und die Elektrode ab. Dabei ist der Keramikisolator kürzer als bei einer vergleichsweise „heißen“ Zündkerze, was zu einer niedrigeren Wärmeaufnahme und einer stärkeren Wärmeabfuhr über das Kerzengewinde führt. Verbundelektroden verbessern die Wärmeabfuhr weiterhin, beispielsweise durch eine Nickel-Elektrode mit einem gut wärmeleitenden Kupferkern. Eine „kalte“ Zündkerze gehört daher tendenziell zu einem leistungsstarken Motor mit hohem Wärmeeintrag in das Material der Zündkerze. Eine "heiße" Zündkerze stellt das Erreichen der Freibrenntemperatur zuverlässig sicher und findet sich in niedrig belasteten Motoren. Ein längerer Isolatorfuß sorgt für die Wärmeaufnahme in die Kerze bei geringerer Wärmeabfuhr über das Kerzengewinde.
Auch lesenswert und auf die XS1100 übertragbar: http://www.xs650.de/tips/zuendkerzencodierung.htm