Drehzahlmesser

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Ansteuerung

Der Drehzahlmesser erhält sein Signal von der Lichtmaschine und nicht wie bei den heutigen Maschinen von der Zündung.

Der Drehzahlmesser wird nicht vom Regler angesteuert, sondern er hängt - ohne jede Absicherung! - direkt an einer der drei weiß isolierten Anschlußleitungen der LiMa, mißt also die Frequenz der Drehspannung. Eine idiotische Schaltung, einzig sinnvoll wäre eine Ansteuerung durch die Zündbox! Aber es ist nun mal, wie es ist.

Fehler

Einen Drehzahlmesserausfall aufgrund eines LiMa- und Gleichrichter-/Reglerdefekts hatte ich auch schon mal, aber da zeigt der Drehzahlmesser dann i.a. Null an. Ein Springen der Anzeige auf Maximalausschlag scheint eher auf ein Problem des Drehzahlmessers selbst hinzuweisen.

Grundsätzlich gilt: Wenn der Drehzahlmesser ausfällt, dann schnellstens überprüfen, ob die Kiste noch lädt (ganz einfach Batteriespannung messen im Vergleich bei laufendem oder ausgeschaltetem Motor).

Mögliche Fehlerursachen

Wenn nicht der Drehzahlmesser selbst einen Defekt hat (auch korrodierte Steckkontakte sind eine Möglichkeit), kann die Ursache sowohl an der LiMa, wie am Regler, oder an den Anschlußleitungen liegen.


Fehlersuche

  • Die beiden Steckanschlüsse der LiMa und die beiden Steckanschlüsse des Reglers trennen.
  • Eventuelle Verbrennungen der Steckkontakte oder Anschmorungen der Steckergehäuse weisen auf einen Kurzschluß hin.
  • LiMa und Regler von den (abgezogenen) Steckern her durchmessen, dabei auch Anschlußleitungen bewegen, um (an)gebrochene Adern zu entdecken.
    • Zu den Details der Messung s. Werkstatthandbuch S. 6-9 bis 6-15.
  • Außerdem können auch Verbindungsleitungen im Kabelbaum beschädigt sein, z.B. in dem Strang vom Steuerkopf in den Scheinwerfer, der ja ständigen Bewegungen unterliegt.

Nachtrag:

Die in meinem ersten Beitrag angesprochenen Überprüfungen sind zwar auf alle Fälle zu empfehlen - die Messungen bei laufendem Motor sind etwas fummelig, da man an den zusammengesteckten Anschlüssen des Gleichrichters am Kabelbaum von 'hinten' an die Kontakte kommen muß - vgl. Werstatthandbuch S. 6-11 bis 6-13. Vorher bieten sich aber Messungen / Überprüfungen auf der Drehzahlmesserseite an, da man hier einfacher und schneller drankommt - hierzu s.a. Werkstatthandbuch S. 6-36 + 6-37.

Funktionieren Drehzahlmesserbeleuchtung und Benzinuhr? Wenn nicht, fehlt wahrscheinlich der Masseanschluß (schwarze Leitung), z.B. aufgrund eines Aderbruchs irgendwo 'unterwegs' im Kabelbaum, oder wegen korrodierter Steckverbindungen. Dann die im Scheinwerfergehäuse befindliche Steckverbindung des Drehzahlmessers an den Kabelbaum trennen. Im kabelbaumseitigen Stecker die Gleichspannung zwischen schwarzer und brauner Leitung messen (Zündschalter 'On') - bei stehendem Motor ca. 12 V (= Batteriespannung), bei laufendem Motor und rappelvoller Batterie zwischen 14 V und 15 V. Bei laufendem Motor Wechselspannung zwischen schwarzer und weißer Leitung messen, die zwischen 6 V und 7 V liegen sollte. Die Frequenz der Wechselspannung könnte bei Leerlauf zwischen 10 Hz und 30 Hz liegen und muß mit steigender Drehzahl synchron zunehmen. Wenn ich sage 'könnte', heißt das, ich habe die Frequenz mangels Bedarf selbst noch nicht gemessen, und mir das auf die Schnelle anhand der Konstruktion der LiMa-Statorwicklung und der Erreger-Polzahl zu überlegen, lohnt nicht den Aufwand. Unbedingte Vorsicht - da wie bereits gesagt, zwischen LiMa und Drehzahlmesser eine Absicherung fehlt, wäre ein durch die Messung verursachter Kurzschluß ziemlich folgenschwer!!! Prinzipiell gilt das auch bei den oben erwähnten Messungen am Regler!

Der Drehzahlmesser selbst, respektive seine Anzeige, läßt sich mittels Einspeisung eines Sinussignals von 6V bis 7 V zwischen schwarzer und weißer Leitung (im abgezogenen Stecker!) überprüfen. Dabei mit ca. 10 Hz beginnen und dann die Frequenz steigern - die Drehzahlanzeige muß im gleichen Verhältnis wie die Frequenz zunehmen. Dazu wird ein Funktionsgenerator benötigt (gerne und falsch auch als Frequenzgenerator bezeichnet) - wer im Elektro-/Elektronik-Bereich tätig oder Elektronikbastler ist, hat ein solches Gerät selbst oder zumindest Zugang zu einem, ansonsten läßt sich vielleicht über einen Bekannten eines ausleihen.